6,4 Millionen Besucher verzeichnete das Oktoberfest 2012. Die Wiesn, wie das bayrische Traditionsfest auch bezeichnet wird, fand bereits zum 179. Mal statt und begeisterte Besucher aus der ganzen Welt. Sie reisten aus Japan, den USA, Mexiko, Russland, Uruguay nach München, um in den Festzelten für ein paar Tage bayrische Lebensfreude zu genießen bei einer klassischen Maß Bier. In Tracht versteht sich, denn die bestimmt den Dress-Code auf dem Oktoberfest. Das wird auch in diesem Jahr nicht anders sein.
Trendsetter in Trachten
In München ist die Tracht längst zum Mainstream geworden. Jeder, der was auf sich hält, betritt das Wiesn-Gelände nur in passender Bekleidung. Beim Dirndl müssen es nicht immer die klassischen Farben sein wie Rot, Blau oder Grün und Weiß. In dieser Saison heißt es: Auffallen! Kräftige und knallige Farben wie Pink, Lila, Türkis und besonders Orange machen Dirndl zu einem echten Hingucker. Neben Karos dürfen es auch Blumenprints sein, hinzukommen aufwendige Stickereien auf den Schürzen und auffällige Accessoires wie Taschen und bedruckte Tücher, die traditionelle Materialien mit modernen Prints und Schmuckelementen kombinieren. Federbesetzter Haarschmuck und passendes Schuhwerk dürfen natürlich auch nicht fehlen beim kompletten Wiesn-Outfit. Und warum mal nicht eine Brezel aus Gold oder Silber um den Hals tragen? Das setzt das Dekolleté auch gleich wirkungsvoll in Szene. Bei den Herren bleibt es bei der Krachledernen, wahlweise in Schwarz oder in Braun. Da es sich beim Oktoberfest um eine besondere Festivität handelt, trägt Mann das Modell Kniebundhose.
Der Kult um den Krug
Beim Wiesn-Publikum eher wenig beachtet, lässt der offizielle Wiesn-Krug das Herz von Sammlern höher schlagen. Bis zu 600 Euro ist ihnen der Maß-Krug wert. Es gibt ihn in zwei Varianten: mit Zinndeckel und ohne. Wer die komplette Sammlung aus dem Zeitraum 1978-2011 zuhause stehen hat, kann einen Sammelwert bis zu 2.200 Euro verbuchen, erklärte Wiesn-Chef Dieter Reiter Liebhabern anlässlich der Enthüllung des Wiesn-Krugs für 2013. Der zeigt übrigens die traditionellen Bayern-Symbole Brezel und Maß auf blau-weißen Rauten in einem psychedelisch anmutenden Design. Entworfen hat ihn Kommunikationsdesign-Student Akim Sämmer. Die Maß kostet dieses Jahr fast 10 Euro, dazu gibt es Weißwürschtl, Schweinshaxen und Hendl. Wer kein Bier mag, muss sich aber nicht mit Wasser oder Softdrinks begnügen. Im Weinzelt auf dem Oktoberfest werden mehr als 15 Weine serviert sowie verschiedene Sorten Sekt, Prosecco und Champagner. Kein Wunder, dass das Weinzelt besonders die Damen anlockt.
Zünftiges auf dem Teller
Aber was wäre das Oktoberfest ohne seine zünftigen Schlemmereien? Steckfischerl statt Sushi, Rostbratwurst mit Kartoffelsalat statt Hamburger und zwickte Schmalznudeln statt Cup Cakes. Trotz des internationalen Publikums hält das Münchner Oktoberfest kulinarisch an seinen Traditionen fest. Die Gäste stört es wenig, sie genießen die bayrische Lebensart in all seinen Facetten. Bei Musik und Tanz wird in den Bierzelten gefeiert bis 23:30 Uhr. Zuvor sind die Fahrgeschäfte und Schausteller Ziel der Besucher, ein Lebkuchenherz oder ein Liebesapfel gehört zu jedem Aufenthalt auf dem Oktoberfest. Und so wird auch dieses Jahr das 180. Oktoberfest wieder Millionen begeisterte Gäste nach München locken. Am 21. September heißt es wieder um 12 Uhr „O'zapft is!“ Und für alle, die es dieses Jahr nicht nach München schaffen, haben wir Rezepte und Vorschläge für die Oktoberfest-Party dahoam. Autor: Jutta Ladwig P.S. Rezepte zum Artikel: |