Food-Magazin

Food Art: Zum Schlemmen schöne Kunstwerke

Karl Lagerfeld und Magnum-Schokoladen-Suite
Am 28. April 2011 enthüllte Mode-Designer Karl Lagerfeld seine selbst entworfene Suite im Pariser Luxus-Hotel "La Réserve". Der Clou daran: Das Zimmer bestand komplett aus feinster, belgischer Schokolade! Einrichtungsgegenstände wie Tische, das Bett oder der Teppich, sowie kleinere Wohnaccessoires wie Kissen mit Spitze wurden in tagelanger Kleinstarbeit aus der kakaohaltigen Leckerei angefertigt.

Als Krönung des Ganzen inszenierte Karl Lagerfeld seine Muse Baptiste Giabiconi als Schokoladen-Skulptur auf dem Schokoladenbett.

Schokoladenkunst als Werbekampagne


Bei der "Magnum-Schokoladen-Suite" handelte es sich um eine Werbekampagne des Eisherstellers Langnese für seine neue Stileiskreation "Magnum Temptation Chocolate". Unterstützung erhielt Karl Lagerfeld von dem Belgischen Meister-Chocolatier Patrick Roger. Für den erfahrenen Schokoladenkünstler war es das erste Mal, dass er gleich eine ganze Zimmereinrichtung aus Schokolade formte.

"Es war ein absolutes Vergnügen, die Magnum Schokoladen-Suite zu designen. Meine Idee war, mit einem Mix aus modernen und traditionellen französischen Einflüssen zu flirten und etwas Bemerkenswertes aus dieser feinen, belgischen Schokolade zu erschaffen", schwärmt Karl Lagerfeld.

Kunst aus Schokolade, beziehungsweise aus Lebensmitteln ist keine Seltenheit. Der Aachener Süßwarenhersteller Lambertz präsentiert jedes Jahr anlässlich der Kölner Süßwarenmesse eine "Schoko & Fashion Show". Die Models flanieren in Kleidern aus Schokolade, Printen und anderen Leckereien des Hauses über den Laufsteg. Auch der Pariser "Salon du Chocolat" setzt auf die schokoladigen Kleiderkreationen vom Großmeister der Chocolatier-Kunst Patrice Chapon.

Carl Warners Foodscapes


Giuseppe Arcimboldo, Sommer
Der Londoner Fotograf Carl Warner geht sogar noch einen Schritt weiter. Aus verschiedenen Lebensmitteln konzipiert er ganze Landschaften, die er Foodscapes nennt. So entstehen aus Brot und Kartoffeln eine tropische Insellandschaft, ein Räucherlachs wird zum vom Sonnenuntergang rot gefärbten Meer auf dem ein Schiff aus einer Erbsenschote segelt. Andere Fotografien zeigen toskanische Landschaften aus Gemüse und Käse oder ganze Alpentäler aus Brot, Schinken, Kräutern und Brokkoli. Auf den ersten Blick erschließt sich nicht, dass diese Bilder nahezu nur aus Lebensmitteln bestehen. Die Kunstwerke kann man auf Carl Warners Webseite www.carlwarner.com bestaunen.

Ganz frisch ist die Idee allerdings nicht. Bereits im 16. Jahrhundert begeisterte der Maler Giuseppe Arcimboldo sein Publikum mit Porträts aus Blumen, Gemüse, Früchten oder Meeresfrüchten und Muscheln. Besonders bekannt sind Arcimboldos Porträts der Jahreszeiten. Zu erwähnen sind auch seine Umkehrbilder, die auf den ersten Blick ein reines Stillleben sind. Dreht man sie auf den Kopf, erhält man den "Gemüsegärtner".

Von Bento-Boxen und Butterskulpturen


Paprika-Teufel
Auch die Japaner sind auf den Geschmack gekommen, Essen und Kunst zu kombinieren. Für ihre Bento-Boxen, Lunchboxen mit verschiedenen Gerichten, wie z.B. Sushi oder Spaghetti-Gerichte, wagen sie die ungewöhnlichsten Arrangements. So finden sich in Sushiboxen schon mal der Controller einer Sony Playstation oder ein aufgeklapptes Notebook mit Windowssymbol im Display. Die Designs reichen von Tieren, Mangafiguren über Prominenten und sogar Politikern, wie beispielsweise die Obama-Sushirolle zeigt. Regelmäßig finden in Japan Wettbewerbe im Bento-Design statt, bei der die Künstler ihre Fingerfertigkeiten immer wieder unter Beweis stellen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Dies trifft auf alle "Food Art"-Künstler zu, die immer wieder mit neuen Kreationen überraschen. Sandwiches in Zauberwürfeloptik aus Wurst-, Schinken- und Käsewürfeln, Bilder und Porträts wie das von George Washington gelegt aus Jelly Beans oder in Wassermelonen geschnitzt.

Auf ihrer Webseite www.minimiam.com lassen Akiko Ida und Pierre Javelle ihr Publikum in Miniwelten abtauchen. Kiwis und Éclairs werden hier für die Minifiguren zu Rasenanlagen und Straßenbaustellen. Mini-Pinguine watscheln über Eisschollen aus weißen Marshmallows. Der Künstler Adam Sheldon designte aus 153 verbrannten Toastscheiben eine Replik der Kreuzigung Christi und der Bildhauer Jim Victor stellt Skulpturen aus Käse, Schokolade und Butter her, darunter sogar die Lebensgroßen Skulpturen von Barack Obama und seinem Präsidentschaftskonkurrenten John McCaine, angefertigt von Jim Victors Frau Marie Pelton. Zu bewundern gibt es diese "Food Sculptures" auf seiner Webseite www.jimvictor.com/AssetsFood/foodsculpture.html

Latte Art – Kunst im Milchschaum


Milchschaum-Kunst
Dass die geschmackvolle Zubereitung von Kaffee eine Kunst ist, mag bereits bekannt sein. Doch ein Barista kann sein handwerkliches Können noch auf andere Weise darstellen: der Latte Art.

Wichtig dafür ist die ideale Verbindung von Crema und Milchschaum. Ist sie gelungen, kann der Barista mittels Gieß- und Dekorationstechniken anspruchsvolle Muster wie Farnblätter, Herzen, Drachen oder sogar Gesichter in den Milchschaum zaubern. So wird der Kaffee auch optisch zu einem Vollgenuss.


Das Spektrum der "Food Art" ist weit gefächert und so vielseitig wie die Ideen ihrer Künstler. Zwar hallt bei all dem das alte Sprichwort "Mit Essen spielt man nicht!" nach, doch bei dem Anblick all dieser ergötzlichen Kunstwerke, verzeiht man den Urhebern ihre Spielereien doch gern. Und was lässt besser einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, als ein Raum voll und ganz aus Schokolade? Vier Wände voller Glückseligkeit – Karl Lagerfeld sei dank.

Autor: Jutta Ladwig

Karl Lagerfeld Foto: obs/Langnese

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